Zum 1. April 2022 wurde die App „trafficpilot“ in der documenta-Stadt Kassel offiziell zur Nutzung freigeschaltet. Die App zeigt den Verkehrsteilnehmern bei der Zufahrt auf Ampelanlagen einen „grünen Teppich“ an. Befinden sich Fahrrad- oder Autofahrende innerhalb dieses grünen Teppichs, so können sie an der nächsten Ampel mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit „Grün“ rechnen. Befinden sich die Fahrenden nicht innerhalb des Teppichs, können sie die eigene Geschwindigkeit entsprechend anpassen, um einen Halt vor der Ampel zu vermeiden. Eine Geschwindigkeitsempfehlung wird dabei auch per Audio ausgegeben. Die App kann dadurch zu einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und von Emissionen beitragen. Sie ermöglicht zudem ein Fahrradfahren mit weniger Stopps. Der Ampelphasenassistent ist ausserdem in der Lage, vor der Haltelinie für wartende Fahrrad oder Autofahrende einen „Countdown“ anzuzeigen, der angibt, wann mit der nächsten Grünphase zu rechnen ist.
Kassel gehört damit zu den ersten deutschen Städten, die die Datenvernetzung der Verkehrsinfrastruktur für eine Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen nutzen. Besonders gut finde ich, dass bei solchen technischen Lösungen von Anfang an auch der Radverkehr mit in den Blick genommen wird“, so Verkehrsdezernent Christof Nolda.
Die Daten der Ampel-Schaltzeiten stammen aus dem Verkehrsmanagementsystem des Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes der Stadt Kassel. Die Realisierung des Ampelphasenassistenten in Kassel wurde durch Mittel aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) des Bundes ermöglicht. Bislang werden die Signalbilder an 160 der 220 Ampeln in Kassel prognostiziert.
Der trafficpilot steht daneben auch in den Städten Düsseldorf, Frankfurt am Main, Heusenstamm, Wien und Salzburg zur Verfügung.
Nutzbar ist die App für aktuelle Smartphone-Betriebssysteme (Android, iOS). Sie ist im Google Play Store und im App Store von Apple erhältlich. Weitere Informationen etwa zur kostenfreien Installation der App finden sich unter der https://trafficpilot.eu/.